SCHICKSALSKLÄNGE
… lässt Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie ertönen. Die kraftvollen Schläge mit der abfallenden Note zum Abschluss gehören zu den berühmtesten Motiven der klassischen Musik überhaupt und dienten dem Bonner Komponisten als Nukleus, aus der er die gesamte Sinfonie musikalisch entwickelte. Inhaltlich geprägt ist das Werk von Napoleon. Nach anfänglicher Begeisterung wandte sich Beethoven vom Kaiser der Franzosen ab und brachte den Verrat an den Ideen der Revolution musikalisch zum Ausdruck. Auch seine Ballettmusik zu Die Geschöpfe des Prometheus – bei der die Erschaffung und Erweckung des ersten Menschenpaares im Zentrum steht – ist von seiner Sicht auf Napoleon geprägt: damals allerdings noch als Huldigung.
EIN MUSIKALISCHES GESCHENK
Dmitri Schostakowitsch schrieb seine Violinkonzerte für niemand geringeren als den berühmten Violinvirtuosen David Oistrach. Das zweite Konzert war als Geschenk zum 60. Geburtstag gedacht – nur hatte sich der Komponist im Jahr geirrt und es bereits zum 59. fertiggestellt. Äußerste Sparsamkeit und Reduktion des Satzes charakterisieren den Spätstil in diesem letzten von Schostakowitsch komponierten Konzert. Hin- und hergerissen ist es zwischen Neuer Musik – schließlich entstand es 1967 – und traditionellen Klängen, beispielsweise durch Anklänge an die Werke Bachs. Der Widmungsträger selbst befand: "Schostakowitsch wiederholt sich nie. Einerseits bleibt er sich selbst immer treu, andererseits sind seine Kompositionen so voll von Kraft, Emotionen und Ideen, dass sie in neue Formen überfließen. In jedem seiner neuen Werke gibt es immer etwas Unerwartetes." Solistin des Konzerts ist die vielfach prämierte lettische Geigern Kristīne Balanas. Nach Anfängen als Straßenmusikerin und Rocksängerin ist sie heute gern gesehener Gast auf den Konzertpodien Europas.
PROGRAMM
Ludwig van Beethoven
Die Geschöpfe des Prometheus, Ouvertüre der Ballettmusik op. 43
Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch
Violinkonzert Nr. 2 cis-Moll op. 129
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67