Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Arrigo Boito nach William Shakespeare
Eine Pause
GLÜHENDE LEIDENSCHAFT
… empfindet Otello, der venezianische Flottenkommandant und Gouverneur auf Zypern, für seine Gattin Desdemona. Obwohl er sich stets als Außenseiter und andersartig sieht, erwidert Desdemona seine Liebe. Nichts kann die beiden auseinanderbringen – scheint es. Doch am Horizont ziehen bereits dunkle Wolken auf …
GLEISSENDE INTRIGEN
… sind es, die der Fähnrich Jago unterdessen schmiedet: Bei der Beförderung übergangen schwört er Rache an Otello und beschließt, ihn ins Verderben zu stürzen. Er bringt den kürzlich beförderten Hauptmann Cassio dazu, betrunken zum Degen zu greifen und einen seiner Kameraden zu verletzen. Als dieser dadurch in Ungnade fällt, rät Jago ihm dazu, Desdemona um Fürsprache zu bitten. Doch als Otello Cassio und Desdemona miteinander sieht, verfällt er von Jago angestachelt in rasende Eifersucht – und schlägt einen Weg mit tragischem Ausgang ein.
HÖHEPUNKT DER ITALIENISCHEN OPER
Obschon die Zeitgenossen Verdis zunächst mit Irritation auf Otello reagierten, gilt das Werk heute als Endpunkt der romantischen italienischen Oper. Er nähert sich darin immer mehr der durchkomponierten Form an, die einzelne Nummern zunehmend auflöst. Mit dem Librettisten Arrigo Boito – selbst auch ein versierter Komponist – fand Verdi einen kongenialen Partner: Durch die Kürzungen der Vorlage Shakespeares und der dramatischen Zuspitzung gelang in der Zusammenarbeit der beiden Künstler eine hochspannende Oper voller Leidenschaft und hochkochender Gefühle.