Das Musiktheaterprojekt Glücksschmiede der „Musikwerkstatt OH!“ ist mit einem wichtigen Preis ausgezeichnet worden. Der bundesweit vergebene „MIXED UP“ Preis fürJugendkulturprojekte geht in diesem Jahr in der Kategorie „Ländlicher Raum“ an die erste Musiktheaterproduktion des Heidenheimer Festspielsommers 2019: die Glücksschmiede.
Der „MIXED UP“-Bundespreis prämiert Modelle der Zusammenarbeit von Kultur- und Bildungseinrichtungen. Seit 2016 entwickelt die „Musikwerkstatt OH!“, gefördert durch das Programm TRAFO der Bundeskulturstiftung, Vermittlungsprojekte zwischen Oper und Kindern bzw. Jugendlichen. Die durch die Leiterin der Education-Abteilung der OH!, Laura Nerbl, intensivierte und erweiterte Vermittlungsarbeit ist beständig und erfolgreich: Bereits 2018 wurde das Projekt „OH! Komponieren“ der Opernfestspiele Heidenheim für diesen Preis nominiert. Im Juli 2019 hat es die Neuauflage mit dem Titel „Glücksschmiede“ wiederum ins Finale in der Kategorie „Ländlicher Raum“ geschafft.
In diesem Jahr hat sich das Format gegen die beiden anderen Finalisten durchsetzen können – mit einem überarbeiteten Konzept und weiteren Partnern. Festspieldirektor Marcus Bosch und der Kulturchef der Stadt Heidenheim, Matthias Jochner, freuen sich in einem gemeinsamen Statement: „Dieser Preis ist eine Art Krönung des vermittelnden gesellschaftlich-sozialen Engagements der Opernfestspiele. Wir gratulieren allen: Kindern und ihren Lehrkräften, dem künstlerischen und organisatorischen Team!“ Die Glücksschmiede hat sich entwickelt aus den verschiedenen Projekten der „Musikwerkstatt OH!“, die es seit 2016 gibt. In der rund dreimonatigen Arbeitsphase arbeiteten 60 Grundschüler*innen, eine gymnasiale „Licht- und Ton-AG“, Künstler*innen und Musiker*innen aus der Region und Mitglieder der Cappella Aquileia zusammen mit dem international renommierten Regisseur Martin Philipp, dem Komponisten Christoph Reiserer und Vermittlungsexperten von „Musik zum Anfassen München e. V.“. In wöchentlichen Workshops entwickelten die Kinder der zweiten bis vierten Klassen die einzelnen Szenen, komponierten mit den Profis die Musik, bauten das Bühnenbild und fanden einen dramaturgischen Faden.
Nach der Ideensammlung wurden szenische und musikalische Strukturen erarbeitet; mit der „Ton- und Licht-AG“ des Hellenstein-Gymnasiums wurde auch eine Gruppe Jugendlicher einbezogen, die elektronische Musik und die passende Beleuchtung für die Abschlussaufführung lieferten. Höhepunkt der Arbeit war die Präsentation der „Glücksschmiede“ in zwei Werkschauen in den teilnehmenden Schulen sowie die zweimalige Aufführung als Eröffnungsproduktion der Festspielzeit 2019 mit dem Motto „Glück" im Opernzelt im Brenzpark vor 400 Zuschauern. Von der lokalen Presse wurde die Glücksschmiede intensiv begleitet (u.a. Premierenrezension „Vier Kisten voll Glück“ vom 28.05.2019 und Nominierungs-Bericht „Preis für die Arbeit mit Schulen“ vom 09.07.2019, jeweils Heidenheimer Zeitung); aktuell entsteht eine Videodokumentation mit der Intention, die Entwicklungen des Projekts aufzuzeigen und zum Nachmachen und Weiterentwickeln zu inspirieren.
Dieses Projekt ist Teil der „Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb“ und wird gefördert in „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes.