Ludwig van Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus op. 43
Gesamtaufnahme der Ballettmusik
"Marcus Bosch und seine Cappella Aquileia musizieren jedoch so engagiert, rhythmisch pointiert und lebendig, dass man Worte und Bilder nicht vermisst. (...) Marcus Bosch lässt sich von der historischen Aufführungspraxis inspirieren, nimmt flüssige Tempi, betont eher die federnde Leichtigkeit als romantisches Pathos."
Antje Rößler, klassik-heute.de, Dezember 2022
Ludwig van Beethoven und die Bühne: Das ist die Geschichte einer vorwiegend unglücklichen Liebe mit unerwartetem Happy End – dem späten Durchbruch des Fidelio. Hätte dieses Loblied auf die Gattenliebe nicht im dritten Anlauf seinen Triumph erlebt, so wären auf dramatischem Gebiet neben einigen sehr fragmentarischen Opernversuchen kaum mehr übrig als die Festspielmusiken zu den Ruinen von Athen und König Stephan, Ungarns erster Wohltäter, die Marcus Bosch und die Cappella Aquileia in jüngster Zeit bereits für cpo eingespielt haben. Zu dem "mehr" gehören freilich noch zwei Stücke fürs Tanztheater: die niedliche, in Bonner Zeit entstandene Musik zu einem Ritterballett sowie – weitaus gewichtiger – die umfangreiche Partitur zu der Arbeit des berühmten Choreographen und Tänzers Salvatore Viganò, die unter dem Titel Die Geschöpfe des Prometheus am 28. März 1801 am Wiener Burgtheater ihre Premiere erlebte. Was das Publikum zu sehen bekam, war ein eher idyllischer Ausschnitt aus der wildbewegten Vita des ungehorsamen Titanen. Der hat eben aus Lehm seine Geschöpfe geformt, die aber über geistlose Regungen nicht hinauskommen. In seinem Ärger will Prometheus die beiden zunächst einstampfen; dann aber schafft er sie auf den Parnass, wo ihnen die Musen unter den Augen Apolls Grundwissen und kunstvolles Benehmen vermitteln. Ein allgemeines Tanzvergnügen beendet das vorwiegend heitere, charmante Geschehen.
Cappella Aquileia | Orchester der OH!
Marcus Bosch | Dirigent