Alban Gerhardt begann seine Karriere 1991 mit den Berliner Philharmonikern und Semyon Bychkov. Seitdem hat er sich als einer der vielseitigsten Cellisten der Welt einen Namen gemacht, der für seine technische Meisterschaft, seine profunde Musikalität und seine unstillbare künstlerische Neugierde geschätzt wird. Seine Gabe, bekannte Partituren in ein neues Licht zu rücken, sowie sein Appetit, neues Repertoire aus vergangenen Jahrhunderten und der Gegenwart zu erforschen, heben ihn von seinen Mitstreitern deutlich ab.
Zu seinen wichtigsten Partnern gehören das Royal Concertgebouw Orchestra, alle britischen und deutschen Rundfunkorchester, die Berliner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Orchestre National de France, das Orquesta Nacional de España sowie das Cleveland Orchestra und die Sinfonieorchester von Philadelphia, Boston und Chicago unter Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Kurt Masur, Klaus Mäkelä, Christian Thielemann, Simone Young, Susanna Mälkki, Vladimir Jurowski und Andris Nelsons.
Neben einem umfangreichen Repertoire, das alle wichtigen Solokonzerte umfasst, ist Gerhardt auch der bevorzugte Solist für zeitgenössische Komponisten. Zuletzt brachte er Julian Andersons mit dem Grawemeyer Award ausgezeichnetes Cellokonzert Litanies mit dem Orchestre National de France zur Uraufführung, ebenso wie Brett Deans Cellokonzert, das er mit dem Sydney Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern uraufführte, und spielte unter anderem mit dem New York Philharmonic, dem Swedish Radio Symphony Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra. Zu den Highlights der Saison 2023/24 gehören das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin mit Marin Alsop, das Gürzenich-Orchester Köln mit Susanna Mälkki, das Royal Concertgebouw Orchestra mit Andrew Manze und das Sydney Symphony Orchestra mit Simone Young.
Gerhardt ist ein produktiver Aufnahmekünstler und wurde für seine Einspielungen mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem ECHO Klassik 2008 für Reger: Cellosonaten mit Markus Becker bei Hyperion, einem BBC Music Magazine Award im Jahr 2015 für seine Einspielung des Cellokonzerts von Unsuk Chin mit Myung-Whun Chung und dem Seoul Philharmonic Orchestra bei der Deutschen Grammophon (für die er auch auf der Shortlist für einen Gramophone Award stand) und einen International Classical Music Award im Jahr 2021 für Schostakowitsch: Cellokonzerte mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und Jukka-Pekka Saraste bei Hyperion.
Gerhardt ist auch ein begeisterter Kammermusiker und tritt regelmäßig mit dem Pianisten Steven Osborne auf. In den letzten Jahren hat er mit der Geigerin Gergana Gergova, der Choreografin Sommer Ulrickson und dem Bildhauer Alexander Polzin an neuen künstlerischen Projekten wie Love in Fragments – einer poetischen Verbindung von Musik, Bewegung, Skulptur und gesprochenem Wort – gearbeitet. Gerhardt wird diese Zusammenarbeit in der Saison 2023/24 fortsetzen und als Artist in focus beim Aldeburgh Festival und in der Reihe Kammerkonzerte der Duisburger Philharmoniker mit dem Alliage Quintett auftreten, wo er als Artist in residence der Duisburger Philharmoniker auftritt.
Gerhardt möchte seine Entdeckungen mit einem Publikum teilen, das weit über den traditionellen Konzertsaal hinausgeht. So hat er in ganz Europa und den USA Projekte durchgeführt, die Aufführungen und Workshops nicht nur in Schulen und Krankenhäusern, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen und Jugendstrafanstalten beinhalteten. Darüber hinaus hat er eine starke Online-Präsenz, unterrichtet und interagiert regelmäßig mit Celloschülern weltweit über Patreon.
Alban Gerhardt spielt ein Cello von Matteo Gofriller aus dem Jahr 1710.