Am vergangenen Sonntag sind die Opernfestspiele Heidenheim 2023 nach sechs Wochen mit der ausverkauften und bejubelten Last Night zu Ende gegangen. Insgesamt 67 Veranstaltungen fanden auf Schloss Hellenstein, im Festspielhaus CCH und an zahlreichen weiteren Spielstätten statt. Der Künstlerische Direktor der Opernfestspiele Heidenheim, Marcus Bosch, freut sich: „Das Festival hat uns wieder viele magische Nächte beschert. Ich bin glücklich und dankbar über die künstlerischen Erlebnisse und dankbar, dass das Publikum wieder da ist.“ Für die Stadt Heidenheim stuft Kulturamtsleiter Matthias Jochner die Bilanz als „künstlerisch hervorragend und überaus erfolgreich“ ein. Der Publikumszuspruch lag mit einer Auslastung von 92% deutlich über dem Vorjahr, insgesamt zählten die Opernfestspiele Heidenheim 2023 16.632 Besucher*innen.
Musiktheater
Vier verschiedene Opern, darunter zwei Auftragswerke als Uraufführungen, wurden in der Festspielsaison 2023 unter dem Motto „Heldinnen“ als programmatischer Kern der Festspiele gezeigt. Im „Verdi-Paradies“ (nmz) Heidenheim konnte die Oper „Don Carlo“ ab dem 07. Juli dreimal im Rittersaal auf Schloss Hellenstein unter freiem Himmel gezeigt und dreimal im Festspielhaus CCH.
In der international beachteten Reihe der „Verdi-Werkstatt Heidenheim“ (Deutschlandfunk) folgte in dieser Saison „Giovanna d’Arco“ im Festspielhaus CCH ab dem 20. Juli an zwei Terminen. Die Produktion wurde für den Rundfunk und die spätere Veröffentlichung in Bild und Ton bei coviello classics mitgeschnitten. Mit „Der Zauberer von Oz“ wurde eine Junge Oper von Lucy Landymore (Musik) und Stephan Knies (Libretto) im Opernzelt im Brenzpark ab dem 21. Juni gezeigt, die auf einem weltbekannten Stoff beruht. Bereits am 26. Mai feierte die Pop-Up Oper „Woyzeck“ von Marijn Simons (Musik) und Tonio Kleinknecht (Libretto) nach Georg Büchner ihre Uraufführung im Rahmen der 26. Baden-Württembergischen Theatertage in Aalen. Ab dem 08. Juli wurde die Produktion auch in Heidenheim – im VOITH Training Center – und an weiteren Spielorten in der Region gezeigt.
Konzerte
Mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Kristian Bezuidenhout (Eröffnungskonzert) debutierte erneut ein international gefeiertes Spitzenensemble bei den Opernfestspielen Heidenheim. Der Kammerchor Stuttgart kehrte unter der Leitung von Frieder Bernius mit dem Barockorchester Stuttgart für ein Konzert (OH! in der Pauluskirche) nach Heidenheim zurück, ebenso die SWR Big Band mit Max Mutzke (Jazzgala). Die Cappella Aquileia – Orchester der OH! – gestaltete das Galakonzert mit Stephen Waarts, das unter der Leitung von Marcus Bosch für den Rundfunk mitgeschnitten wurde, und das Kinderkonzert. Die Stuttgarter Philharmoniker als Festspielorchester begleiteten bei der Last Night Camille Thomas und Julia Muzychenko unter dem Dirigat von Marcus Bosch.
Extras und kostenlose Angebote
Die zahlreichen Extras rund um die Opernfestspiele trafen erneut auf großen Zuspruch bei den Zuschauer*innen. Stellvertretend seien die drei ausverkauften Jazzfrühstücke im Brunnengarten, die Schlossbergtafel, die Marktmusik zur Festspielzeit und der Blaue Abend in der Hammerschmiede Königsbronn erwähnt. Die Matineen, Soireen und Werkeinführungen vor den Opernvorstellungen und Konzerten fanden ebenfalls großen Anklang beim Publikum.
Indoor/Outdoor/Infrastruktur
Die Möglichkeit, die open air angesetzten Vorstellungen auch bei Regen vollwertig und für alle Festspielgäste adäquat aufführen zu können, ist ein herausragender Standortvorteil für die Opernfestspiele Heidenheim. In der Festspielsaison 2023 diente das akustisch exzellente Festspielhaus CCH für drei der sechs Vorstellungen des „Don Carlo“ und für drei der vier unter freiem Himmel geplanten Konzerte (Last Night und Jazzgala) als Ausweichspielstätte. Lediglich eins der drei Jazzfrühstücke konnte nicht wie geplant im Brunnengarten des Schlosses Hellenstein stattfinden, sondern wurde stattdessen witterungsbedingt im Museum für Kutschen, Chaisen und Karren durchgeführt.
Die bekannten Spielstätten (darunter vor allem das Opernzelt im Brenzpark, die Pauluskirche und die Hammerschmiede Königsbronn) konnten bei großem Publikumszuspruch erneut genutzt werden. Zudem war es möglich, mit dem VOITH Training Center einen neuen und ungewohnten Spielort für die Opernfestspiele Heidenheim zu erschließen.
Zahlen
Nach der Pandemie wurde der frühere Stand der Zuschauerzahlen wieder erreicht. Viele der Veranstaltungen der Opernfestspiele Heidenheim waren in der Saison 2023 schon weit im Vorfeld sehr gut verkauft bzw. ausverkauft. Hervorzuheben sind hierbei vor allem die Junge Oper „Der Zauberer von Oz“, für die aufgrund des Zuspruchs weitere Zusatzvorstellungen angesetzt werden konnten, die Jazzgala und die Last Night – aber auch die Aufführungen von „Don Carlo“.
Insgesamt wurden bei den diesjährigen Opernfestspielen 16.632 Zuschauer*innen erreicht – ein ähnliches Niveau wie in der letzten Saison vor der Pandemie (2019: 16.837).
Die Auslastung lag bei 92%. Die wichtigsten Einzelauslastungen sind: „Don Carlo“ (98% bei 4.938 Zuschauer*innen an sechs Terminen), „Giovanna d’Arco“ (86% bei 1.598 Zuschauer*innen an zwei Terminen) und „Der Zauberer von Oz“ (96% bei 2.877 Zuschauer*innen an 15 Terminen) sowie aus die Auslastung der Sinfoniekonzerte (86% bei 2.992 Zuschauer*innen) und der Jazzgala (111% bei 900 Zuschauer*innen).
Künstlerische Kooperationen und Kreativteams
Die Produktionen der Opernfestspiele Heidenheim sind wichtige Botschafter für die Stadt Heidenheim und die Region. Im Rahmen der 26. Baden-Württembergischen Theatertage in Aalen feierte die Pop-Up Oper „Woyzeck“ als Koproduktion mit dem Theater der Stadt Aalen Premiere auf einem landesweit wahrgenommen Podium. Für die Mitschnitte des Galakonzerts und der Oper „Giovanna d’Arco“ kooperierten die Opernfestspiele mit dem SWR, Deutschlandfunk Kultur und dem Label coviello classics. Im Bereich der Dirigentenausbildung kooperieren die Opernfestspiele Heidenheim mit der Hochschule für Musik und Theater München.
Erneut wurden für die Musiktheaterproduktionen renommierte Kreativteams gefunden: Georg Schmiedleitner inszenierte mit „Don Carlo“ bereits zum dritten Mal in Heidenheim, Stefan Brandtmayr zeichnete für das Bühnenbild verantwortlich, Cornelia Kraske für die Kostüme. Mit Ulrich Proschka (Regie) und Lena Scheerer (Ausstattung) arbeitete bei „Giovanna d’Arco“ ein weiteres Team zum wiederholten Mal für die Opernfestspiele. Die Musikalische Leitung beider Produktionen lag in den Händen von Festspieldirektor Marcus Bosch. Die Pop-Up Oper „Woyzeck“ wurde von Lisa-Marie Krauß (Regie), Tonio Kleinknecht (Regie und Bühnenbild) und Birgit Barth (Kostüme) für wechselnde Spielorte realisiert, Neus Estarellas leitete die Vorstellungen vom Klavier aus. Annika Nitsch inszenierte den „Zauberer von Oz“ im Opernzelt in einer Ausstattung des Künstler-Duos VestAndPage (Verena Stenke und Andrea Pagnes) mit Mareike Jörling als Musikalischer Leiterin.
Presseabdeckung und Social Media
Die Medien-Resonanz auf die Opernfestspiele Heidenheim 2023 ist überaus positiv. Sowohl die Tagespresse aus Baden-Württemberg und Bayern war vertreten als auch die Fachpresse durch alle wichtigen Magazine sowie zahlreiche Onlinemedien. Die regionale Berichterstattung war umfangreich und wurde mit Anzeigenschaltungen durch die Opernfestspiele flankiert. Erneut fanden einige der wichtigsten Kulturjournalisten des Landes unter anderem beim Quartett der Kritiker ihren Weg nach Heidenheim und berichteten über die Premieren und die Festspiele im Allgemeinen.
Die Social-Media-Kanäle der Opernfestspiele wurden durch einen externen Dienstleister bespielt; die Zahlen zu Wachstum und Reichweitenerhöhung auf diesem Gebiet werden auf den Sozialen Medien bekannt gegeben.
Fazit von Oberbürgermeister, Kulturbürgermeisterin, Künstlerischem Direktor, Kulturamtsleiter, Kuratoriumsvorsitzender
Zum Abschluss der erfolgreichen Saison 2023 zieht der Künstlerische Direktor der Opernfestspiele Heidenheim, Marcus Bosch, das Fazit: „Das Festival hat uns wieder viele magische Nächte beschert. Ich bin glücklich und dankbar über die künstlerischen Erlebnisse und dankbar, dass das Publikum wieder da ist.“
Der Heidenheimer OB Michael Salomo betont: „Mit dem FCH und den Opernfestspielen ist unsere Stadt gleich zweimal in der ersten Liga vertreten. Was das Team rund um Marcus Bosch auch in diesem Jahr wieder geleistet hat, verdient enormen Respekt und Dank. Unsere Opernfestspiele sind ein kultureller Leuchtturm, der weit über die Stadt hinaus strahlt – und auf den wir als Heidenheimer zurecht stolz sind.“
Die Kulturbürgermeisterin der Stadt Heidenheim, Simone Maiwald, hebt das Engagement aller Beteiligten hervor: „Der Aufwand, der hinter einem solchen Festival steckt, lässt sich kaum bemessen. Das hohe künstlerische Niveau, das uns Festspieldirektor Marcus Bosch beschert, wird nicht nur in der Region geschätzt, sondern auch in ganz Deutschland und im Ausland wahrgenommen. Ich bin dankbar für das großartige Team, das die Opernfestspiele Jahr für Jahr ermöglicht. Erneut haben wir damit für Furore im Feuilleton gesorgt. Nicht zuletzt auch aufgrund unseres hervorragenden Orchester, der Cappella Aquileia.“
Kulturamtsleiter Matthias Jochner stuft die Opernfestspiele Heidenheim 2023 als „künstlerisch hervorragend und überaus erfolgreich“ ein.
Britta Fünfstück, Vorstandsvorsitzende der Paul Hartmann AG und Vorsitzende im Kuratorium der OH! ergänzt: „Marcus Bosch und sein Team haben uns erneut mit herausragenden Opernfestspielen beschenkt. Das Publikum war begeistert und euphorisch. Die Festspiele machen unsere Stadt in Deutschland bekannter und attraktiver. Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Als Unternehmen leisten wir mit unserer Unterstützung daher gerne einen Beitrag, die bekannt hohe Qualität der Opernfestspiele zu sichern.“
Ausblick
Die Opernfestspiele 2024 stehen unter dem Motto „Fremde Welten“ und entführen mit Puccinis „Madama Butterfly“ und Verdis „Alzira“ nach Japan und Südamerika. Das Jahresprogrammbuch für die kommende Saison erscheint im November, der Kartenvorverkauf für die OH! 2024 startet am 20. November 2023.
